French Press – was ist das eigentlich?

Für diese Zubereitungsart lassen sich sehr viele Bezeichnungen finden:

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  • Cafetière
  • Chambord
  • Kaffeedrücker
  • Kaffeepresse
  • Kaffeezubereiter
  • Kolbenkanne
  • Plunger Pot
  • Pressstempelkanne
  • Presspot
  • Siebstempelkanne
  • Stempelkanne
  • Stempeldruckkanne

Die French Press ist Kaffeemaschine und Kaffeekanne in einem und wurde vermutlich 1850 in Frankreich erfunden.

Sie besteht aus einer Kanne aus Glas, Edelstahl oder Steingut und einem Deckel mit durchgeführter Kolbenstange samt Griff sowie einem am unteren Teil befestigten Metallsieb, das beim Herunterdrücken des Stempels den Kaffeesatz vom Kaffeegetränk trennt.

Bei der French Press ist der gemahlene Kaffee über den ganzen Zeitraum der direkten Extraktion im direkten Kontakt mit dem heißen Wasser und wird deshalb auch als immersive Zubereitungsmethode oder Immersion Brew bezeichnet.

French Press – Der Mahlgrad

Es empfiehlt sich, für die French Press eher grober gemahlenen Kaffee zu verwenden, denn je feiner die Kaffeebohnen gemahlen werden, desto größer wird letztlich die Kontaktoberfläche des Kaffeemehls und es werden mehr und mehr Bitterstoffe und Säuren aus dem Kaffee extrahiert, die dann feinere Geschmacksnuancen zunehmend verdrängen. In diesem Fall spricht man von einer Überextraktion.

Zudem ist die Filterung des Metallsiebes eher weniger fein und bei gröber gemahlenen Kaffee ist die Chance schlicht und einfach größer, alle im Kaffee schwimmenden Kaffeebestandteile durch das Sieb zu erfassen und für möglichst krümelfreien Kaffee mit nach unten zu drücken.

Wie wäre es mit der Idee, die Größe des Filtergeflechts des Metallsiebes optisch mit der Körnchengröße des gemahlenen Kaffees zu vergleichen und das als erste Orientierung für einen passenden Mahlgrad zu verwenden?

Um mit dem Verstellbereich bzw. der Skala der Kaffeemühle arbeiten zu können, bedienen wir uns hier einfach der Prozentrechnung. Wenn der gesamte Verstellbereich der Kaffeemühle von maximal fein bis maximal grob 0 bis 100 % entspricht, dann könnte 80 % schon ganz gut passen für den Anfang.

Normaler Filterkaffee, also mit Discounter-Standard-Mahlung ist für die French Press in der Regel zu fein gemahlen, was in bitterem und saurem Kaffee resultiert.

Natürlich sind auch etwas feinere Mahlungen möglich, wenn man den Charakter des Kaffeegetränks gezielt verändern und bestimmte Kaffeearomen akzentuieren oder auch sehr helle Kaffeebohnen zubereiten möchte, hier sollten dann aber die anderen geschmacksbestimmenden Parameter wie Dosierung, Wassertemperatur und Ziehzeit entsprechend nach unten angepasst werden.

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French Press – Die Dosierung

Eine Dosierung nach SCA Golden Cup-Standard von 55 – 65 g pro Liter Kaffee ist ein sehr guter Startpunkt.

Man kann auch mit einem Esslöffel versuchen den Kaffee dosieren, ein gehäufter Esslöffel entsprechen ungefähr 9-11 g Kaffeepulver.

Wer hier jedoch Prozesssicherheit will und braucht, für den sind ein exakter Messlöffel oder eine Küchenwaage sehr sinnvolle Hilfsmittel. 😉

Achtung: der Kaffeesatz saugt natürlich einiges an Wasser auf, aus einer French Press mit 1000 ml Füllmenge kommen nicht selten nur 800 ml Kaffeegetränk heraus, deshalb die Dosierung nur als Empfehlung betrachten und nach eigenen Vorlieben anpassen.

French Press – Die richtige Wassertemperatur

Das Wasser sollte beim Eingießen nicht mehr kochen, 92 °C bis 95 °C sind ein guter Richtwert.

Will man verständlicherweise nicht mit einem Thermometer arbeiten, schaltet man den Herd oder Wasserkocher nach dem Sieden des Wassers aus und lässt es beispielsweise noch 1 Minute stehen.

Arbeitet man immer mit der gleichen Wassermenge, kann man mit einem Timer oder Stoppuhr hier schon recht genaue und auch wiederholbare Temperatur-Werte erreichen.

Ein Wasserkocher mit einstellbarer Abschalttemperatur wäre hier natürlich ein Traum…

French Press – Die Zubereitung

  • gewünschte Menge Wasser aufkochen
  • gewünschte Menge Kaffeepulver in die Kanne geben
  • heißes, aber nicht mehr kochendes, Wasser über das Kaffeepulver gießen und
    vorsichtig umrühren
  • 3 – 4 Minuten ziehen lassen, länger ist natürlich auch möglich
    optional erneut vorsichtig umrühren
  • Deckel mit Stempel aufsetzen und Stempel langsam nach unten drücken
    einschenken und genießen

Wenn das fertige Kaffeegetränk in der Tasse nach eigenem Empfinden nicht heiß genug sein sollte, kann die Kanne auch kurz vorher mit heißem Wasser ausgespült werden, um so mit der bereits vorgewärmten Kanne dem heißen Wasser weniger Hitze zu entziehen. Bei den klassischen Glaskannen ist das aber in der Regel nicht nötig, da durch die dünnen Wandstärke des Glases kaum Temperaturverluste entstehen.

Sollte man den Kaffee noch nicht sofort trinken und ihn noch in der Kanne belassen wollen, empfiehlt es sich den Kaffee umzufüllen. So kann vermieden werden, dass der Kaffee durch den weiterhin bestehenden Kontakt mit dem Kaffeesatz weiter extrahiert und bitter und saurer wird.

Man kann sich auch die Mühe machen und schöpft mit einem Löffel kurz vor dem Herunterdrücken des Stempels, die oben schwimmenden Kaffeebestandteile und den Kaffeeschaum ab. So kann der Kaffee am Ende weniger bitter sein und es können auch feinere Geschmacksnoten wahrgenommen werden. Zudem sinkt das Risiko Kaffeekrümel im Kaffee zu haben und leichter Stempeln lässt es auch noch.

Sollte sich der Stempel nur sehr schwer nach unten drücken lassen, kann es helfen, ihn noch einmal etwas noch oben zu ziehen, damit sich das Kaffeemehl erneut verteilen kann. Drückt man dann den Stempel nochmals nach unten, sollte das spürbar leichter gehen.

Der Geschmack

Der Kaffee aus der Stempelkanne ist aromatischer, hat wesentlich mehr Körper und wird als stärker wahrgenommen als Kaffee, der mit einem Papierfilter zubereitet wurde, da durch das Metallsieb weniger Kaffeeöle und Sedimente herausgefiltert werden.

French Press – Die Reinigung

Die Kanne sowie das Metallsieb sollte man regelmäßig reinigen, damit der Geschmack nicht durch ölige Kaffeerückstände negativ beeinflusst wird.

Es macht auch Sinn, das Metallsieb zur gründlichen Reinigung auseinanderzubauen und die Einzelteile separat zu reinigen.

Im Normalfall wird auf die Grundplatte mit dem Federrand das Sieb und danach das Speichenrad montiert.

Macht man bei der Demontage Fotos ist auch der korrekte Zusammenbau ein Kinderspiel.

French Press – Das Fazit

  • äußerst günstig in der Anschaffung
  • in allen erdenklichen Größen verfügbar
  • Herd oder Wasserkocher sind in jedem Haushalt bereits vorhanden
  • es müssen keine Verbrauchsmaterialien wie z.B. Filter nachgekauft werden
  • überzeugt durch einfache Handhabung, inklusive Tuning-Potential für eigene Vorlieben
  • überzeugt durch guten Geschmack